Deine eigene Website erstellen und sichtbar werden

Du hast eine Geschäftsidee und möchtest dein Angebot auf einer Website effektiv darstellen und vermarkten. Doch schon die Erstellung der Website stellt dich vor die erste Herausforderung? In diesem Beitrag habe ich dir alle Informationen zusammengestellt, die du brauchst, um online durchzustarten.

1.    Website-Hoster finden

Bevor du überhaupt eine Website erstellen kannst, brauchst du einen Online-Bauplatz für deine Website, einen sogenannten Hosting-Anbieter, auch Webhoster genannt.

Was ist ein Webhoster?

Ein Webhoster ist ein Unternehmen, das Firmen oder Privatleuten Dienste zum Betrieb verschiedener Webprogramme anbietet. Webprogramme funktionieren nur, wenn sie in einer bestimmten IT-Infrastruktur betrieben werden. Zum Beispiel brauchen Webprogramme einen Webserver. Webserver selbst sind Programme, die auf Rechnern im Rechenzentrum des Webhosters laufen. Der Webhoster kümmert sich also um die Infrastruktur, die eine Website braucht, um im Internet zu funktionieren und gefunden zu werden.

Wie den richtigen Webhoster finden?

Ich selbst habe gute Erfahrung mit dem Webhoster All-Inkl gemacht, weshalb ich diesen Anbieter empfehle.

Weitere Hosting-Anbieter hat heise.de bereits für dich zusammengestellt: Webhosting-Vergleich.

Was beim Webhosting beachten?

Wenn du die Webhoster vergleichst, wirst du wahrscheinlich erst einmal überfordert sein mit den vielen IT-Begriffen, die dir noch nichts sagen. Aus diesem Grund gebe ich dir hier mal eine Liste der 6 wichtigsten Begriffe, die du kennen solltest:

  • Domain: Die Domain ist deine zukünftige Webadresse, sozusagen dein Bauplatz für deine Website. Aber statt Triberger Straße 15, 77569 Stuttgart, ist dein Online-Bauplatz mit https://deine-website.de adressiert.

    Je mehr Domains dein Hosting-Paket enthält, desto mehr Online-Bauplätze hast du für deine Webprojekte. Hast du 3 Domains, kannst du dir also 3 Webadressen raussuchen.

  • Subdomain: Eine Subdomain ist ein weiterer Bauplatz, den du für weitere Websites oder andere Webprojekte nutzen kannst. Die Subdomain ist jedoch der Domain untergeordnet. Eine Subdomain ist mit einem Punkt von der Hauptdomain getrennt und sieht zum Beispiel so aus: https://shop.deine-website.de.

  • Kunden je Server: In der Regel teilst du dir die Ressourcen eines Webservers mit anderen Kunden des Webhosting-Anbieters. Je mehr Websites also auf einem Webserver betrieben werden desto geringer wird die Performance deiner Website sein, heißt sie hat längere Ladezeiten. Je weniger Kunden auf einem Server desto schneller wird deine Website sein.

  • SSL: SSL steht für Secure Sockets Layer und ist ein Protokoll zur Verschlüsselung von Daten im Internet. SSL ist eine gesetzlich notwendige Anforderung an eine Website, die personenbezogene Daten verarbeitet. Sobald du zum Beispiel ein Formular auf deiner Website hast, das Name und/oder E-Mailadressen erfasst, braucht deine Website ein SSL-Zertifikat.

    Ob eine Website per SSL-Zertifikat abgesichert ist, erkennst du an der Adresszeile: Erreichst du die Website mit „https://website.de“ oder „http://webiste.de“? Erstere Verbindung ist SSL-verschlüsselt, zweitere nicht.

    Mittlerweile gibt es eine Nachfolgerversion, die sich TLS nennt – für Transport Layer Security, auf Deutsch Transportsicherheit. Dies ist jedoch eine recht neue Änderung, weshalb bei vielen Hosting-Paketen noch SSL angegeben ist.

    Aufgrund der DSGVO-Bestimmungen solltest du darauf achten, dass dein Hosting-Paket entweder bereits SSL enthält oder du ein SSL-Zertifikat dazukaufen kannst. Vergleiche hier am besten die Preise.

  • MySQL / MariaDB: Bei dieser Angabe geht es um die Anzahl der verfügbaren Datenbanken. Die Anzahl der verfügbaren Datenbanken ist wichtig, wenn du zum Beispiel planst, mehrere Websites oder andere Webanwendungen im Internet zu veröffentlichen, die mit einer Datenbank arbeiten. Nutzt du zum Beispiel ein CMS (Content Management System) für deine Websites, wie zum Beispiel WordPress oder TYPO3, dann brauchst du je Website eine Datenbank.

    Hat dein Hostingpaket also 15 Domains, aber du hast nur fünf Datenbanken inklusive, dann kannst du nur 5 Websites mit WordPress oder einem anderen CMS erstellen.

    Einschub: MySQL sowie MariaDB sind verschiedene Datenbanktypen. MySQL selbst ist die Datenbankabfragesprache (query programming language) bezeichnet aber auch die Datenbank an sich.

  • FTP-/SSH-Zugang: FTP steht für File Transfer Protocol und SSH für Secure Shell. Beide Technologien bieten dir Zugang zum Dateisystem deiner Hostingumgebung. SSH gilt dabei als schneller und sicherer, aber für den Betrieb einfacher Websites reicht auch FTP. Dein Paket sollte dir einen der beiden Zugänge bieten, damit du flexibel deine Website anpassen kannst.

    Wie nutzt du FTP und SSH? Zuerst installierst du dir ein Programm wie zum Beispiel Filezilla. Dort kannst du deine vom Hostinganbieter bereitgestellten Zugangsdaten als neuen „Server“ eintragen und erhältst dann Zugriff auf deinen Bereich im Dateisystem des Servers des Hosters.

    Falls du Probleme mit dem Einrichten von FileZilla hast, dann schau dir ein paar Videos auf Youtube zu dem Thema an, z. B. dieses hier: Filezilla Tutorial Deutsch – Filezilla einrichten und Dateien hochladen
  • Webhosting beauftragen

Hast du dich für einen Webhoster entschieden, dann kannst du ein Hostingpaket buchen. In der Regel dauert es dann ein paar Tage, bis dein Konto freigeschaltet ist und du mit den weiteren Schritten der Website-Erstellung weitermachen kannst.

Nachdem dein Auftrag vom Webhoster bearbeitet wurde, erhältst du die Zugangsdaten zum Webserver-System des Webhosters sowie die FTP-/SSH-Zugangsdaten.

Ein Webserver-System ist zum Beispiel Plesk. Über dieses System erhältst du Zugriff zu deinen Domains sowie weiteren Diensten und Software, die dein Hoster dir bereitstellt. Über dieses Konto kannst du zum Beispiel deine Domain anmelden sowie ein Redaktionssystem wie WordPress installieren.

Über die FTP-/SSH-Zugangsdaten erhältst du den Dateizugriff zu deinem Webspace. Diese Zugangsdaten gibst du in deine FTP-/SSH-Software, z. B. Filezilla ein.

1.    Redaktionssystem (CMS) installieren

Die meisten Webhoster bietet sogenannte One-Click-Installationen von beliebter Software, darunter zahlreiche CMS (Content-Management-Systeme).

Bei All-Inkl beispielsweise sind diese unter „Tools“ zu finden. Prüfe also, ob dein Webhoster solche Komfort-Installationen anbietet und wähle dann dein Lieblings-CMS zum Installieren aus. Falls du mehr zu den unterschiedlichen Content-Management-Systemen erfahren möchtest, schau dir diesen CMS-Vergleich an.

Ist deine Wunschdomain noch frei?

Bevor du eine Software installieren kannst, brauchst du erst einmal eine Domain wie zum Beispiel www.meine-website.de. Prüfe, welche Domain noch frei ist, indem du im Browser die Wunschdomain eintippst und schaust, ob bereits ein Resultat kommt oder keine Seite zu dieser Domain gefunden werden kann. Ist die Domain noch nicht vergeben, kannst du diese verwenden.

Sobald deine Domain freigeschaltet ist, kannst du dein CMS auf dieser Domain installieren. Ich persönlich nutze und empfehle auch WordPress. Und das aus zwei Gründen:

  1. Du hast damit ein System, das mit dir mitwachsen kann.
  2. Es ist sehr anfängerfreundlich.

Die Installation dauert einen Moment, aber nach einigen Minuten solltest du dich einloggen können.

Jetzt kann es endlich richtig losgehen!

2.    Theme / Design auswählen

Solltest du WordPress verwenden, kannst du dir ein beliebiges Design auswählen. Bei WordPress nennen sich die verschiedenen Designs Themes und bringen neben dem Aussehen deiner Website noch unterschiedliche Funktionalitäten mit sich.

Hier hast du erst einmal die Qual der Wahl. Probiere ein paar Themes einfach aus und prüfe, welche Themes, welche Funktionalität mitbringen.

Individuelle Anpassungen mit einem Child Theme

Das Coole an WordPress ist, dass du dein Theme beliebig anpassen kannst, wenn du dich ein wenig mit HTML und CSS sowie im Idealfall PHP auskennst. Dafür erstellst du ein sogenanntes Child Theme. Ein Child Theme ist eine teilweise Kopie des Original-Themes, das deine gewünschten Änderungen enthält, zum Beispiel deine Corporate-Design-Farben.

Auch den grundlegenden HTML-Aufbau der unterschiedlichen Seitentypen wie Blog-Beitrag oder Übersichtsseite kannst du im Child Theme anpassen.

3.    Content-Plan erstellen

Steht deine Website grundlegend, ist es an der Zeit, dir einen Plan zum Thema Inhalte zu machen. Wie möchtest du mit deiner Zielgruppe kommunizieren? Welche Fragen werden diese haben? Und welche Aktionen werden diese ausführen möchten?

Die Startseite zu formulieren, ist meist eine der herausforderndsten Aufgaben. Daher verbringe am Anfang nicht zu viel Zeit damit. Überlege dir zuerst, wie denn deine Zielgruppe auf deine Seite kommen soll. Was sind deine Keywords?

Folgende Inhalte solltest du zum erfolgreichen Start deiner Website einplanen:

  • Startseite
  • Über-mich-/Über-uns-Seite
  • SEO-Landingpages
  • Kontaktseite
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

Keywords recherchieren

Du fragst dich vielleicht, was Keywords eigentlich sind. Der Begriff kommt aus dem Online-Marketing und bezeichnet die Suchbegriffe, die Personen in Suchmaschinen eingeben, um Informationen oder ein Produkt zu finden.

Damit deine Website und dein Angebot also über Google gefunden werden, solltest du recherchieren, was mögliche Interessenten suchen könnten. Was die richtigen Keywords für dich sind, findest du zum einen über den gesunden Menschenverstand wie auch per Trial und Error heraus.

Ich gehe in der Regel so vor:

  1. Zuerst recherchiere ich im Internet über das Thema des Produkts / Informationsangebots. Dadurch finde ich gängige Begriffe in dem Bereich.
  2. Um zu prüfen, welche Begriffe häufig gesucht werden, gebe ich diese in mein bezahltes Keyword-Tool ein oder suche per Google Keywordplanner. Dieser ist kostenlos und bietet auch Vorschläge für Keyword-Kombinationen, was sehr hilfreich ist.
  3. Interessante und häufig gesuchte Keywords gebe ich nun in Google ein und schaue mir die ersten fünf Ergebnisse an. Dadurch erfahre ich zum einen, welche Art von Informationen Personen erwarten, wenn sie den Suchbegriff eingeben. Und zum anderen erfahre ich, wie stark die Konkurrenz ist.
  4. Keywords mit geringer Konkurrenz und mittlerem Suchvolumen sind genau die Keywords, die ideal sind. Denn du wirst mit relativ wenig Aufwand bereits Erfolge verzeichnen können.

Mit diesem Vorgehen erstelle ich eine Excel-Liste an Keywords, deren Suchvolumen sowie den erwarteten Content, z. B. Blogbeitrag, Produktlandingpage, Vergleich etc.

4. Content-Plan umsetzen und dran bleiben

Hast du deine Keywords definiert und einen Content-Plan erstellt, gilt es in die Umsetzung zu gehen. Deine Website ist dein Marketing-Instrument Number 1! Social Media ist schön und gut. Aber auch sehr kurzfristig. Mithilfe deines Contents auf der Website kannst du langfristig Besucherinnen und Besucher und damit Interessenten gewinnen.

Also lege los und erstelle deine Seiten, Landingpages und Blogbeiträge. Die Seiten sind dafür da, um grundsätzlich über dein Unternehmen und deine Leistungen aufzuklären. Mit Landingpages sprichst du eine bestimmte Zielgruppe mit einem bestimmten Bedürfnis ganz gezielt an. Gut gemachte Landingpages erzielen in der Regel eine höhere Konversionsrate, z. B. Besucher:in zu Interessent:in. Und Blogbeiträge nutzt du, um deine Kompetenz zu einem bestimmten Themenfeld sichtbar zu machen.

Konkurrenz prüfen

Du wirst nicht die einzige Person sein, die ihr Angebot über die von dir ausgesuchten Keywords sichtbar machen möchte. Schaue dir daher deinen Wettbewerb genau an. Gib die Keywords in die Google-Suche ein und prüfe die ersten fünf organischen Ergebnisse genau. (Organisch bedeutet, dass das Ergebnis keine Anzeige ist.) Welche Fragen beantwortet die Konkurrenz? Welche weiteren Fragen kannst du womöglich zusätzlich noch beantworten? Dein Beitrag sollte die beste Informationsquelle für deine Zielgruppe bieten.

5. Website bei Google anmelden

Ist deine Website soweit, dass du sie „veröffentlichen“ willst, sprich bei Google ranken lassen willst, dann kannst du die Website bei Google über die Search Console anmelden. In der Search Console erhälst du auch erste Informationen über die Aufrufe deiner Website und ob es Probleme bei der Indexierung deiner Website durch Google kam.

SEO-Regel Nummer 1: Dran bleiben!

Bis eine Keyword-optimierte Seite bei Google rankt und in der Search Console erste Aufrufe angezeigt werden, kann es mehrere Wochen bis Monate dauern. Insbesondere bei neuen Websites kann es zu Beginn länger dauern. Übe dich daher in Geduld und setzte deinen Content-Plan Schritt für Schritt um.

Sobald du die ersten Ergebnisse bezüglich Aufrufe und Interaktionen mit der Website wie Kommentare, Downloads, Newsletter-Anmeldungen oder Formularabsendungen hast, kannst du schauen, wo es noch hakt und wo du noch etwas optimieren kannst.

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